Am Freitag gastierte Randolph Matthews mit seiner Band bereits zum zweiten Mal in Bühler. Am letzten Openair begeisterte er mit einer starken Show im Quintett, am Freitag gehörte ihm als Trio der Spitzenklasse die Bühne im Bogenkeller. Mit seiner unglaublichen Stimme und einer Loop-Station war er der Chef auf der Bühne – ein geborener Entertainer, der das Publikum mit seiner Art und seinem vielseitigen Gesang in seinen Bann zog. Noch nie zuvor wurde während einem Konzert zu den Kommentaren und Erläuterungen eines Sängers so viel gelacht und die gute Stimmung hielt bis zu den letzten Tönen an. Bei zwei Stücken herrschte ausserdem Gänsehautstimmung, als er ohne Begleitung zwei Songs zum Besten gab – mucksmäuschenstill war es!
Der Sänger aus London wurde begleitet von den beiden Italienern Pablo Leoni (verschiedene Schlaginstrumente, unter anderem dem Waschbrett und dem afrikanischen Djembe) und Alessandro Diaferio (Gitarren), der in Italien schon als bester Akustik-Gitarrist ausgezeichnet wurde. Den Höhepunkt des Konzerts bildete der Klassiker „Hey Joe“, der in der Version von Jimi Hendrix 1966 bekannt wurde.
Durch den Einsatz der Loop-Station erhielt man manchmal den Eindruck, als ob viel mehr Musiker auf der Bühne seien und auch der Gesang wirkte mehrstimmig – mit Einsatz von Technik wurden Illusionen erzeugt, die sonst eher in modernen Musikstilen zu finden sind.
Nach 20 Jahren auf der Bühne geht Matthews mit dem britischen Afro Blues Project auf Wiederentdeckungsreise zurück zu den Wurzeln des Blues, inspiriert von den Grossen dieses Genres. Dass dieser Weg der Richtige ist, bewies die spielfreudige Band mit diesem weiteren Highlight in der Geschichte der erfolgreichen Konzerte im Bogenkeller. Nach dem intimen Auftritt im kleinen Rahmen geht’s nun weiter an renommierte Festivals wie zum Beispiel Ende Juni das Ascona Jazz Festival.
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